Dienstag, 26. Februar 2008

Wien ist Gender Mainstreaming








Gehört habe ich schon länger von diesen Neuerungen, bewusst fielen sie mir jedoch erst gesammelt auf einem Plakat auf einer Klotür meines Arbeitsplatzes auf. Da ich keine Zeitung bei mir hatte, entschloss ich mich die Bilder und Schriften näher zu betrachten. Dabei gingen mir mehrere Dinge durch den Kopf.


Frühere feministische Bewegungen waren sehr wichtig und strebten die Dinge von der richtigen Seite aus an. Es wurde sehr viel erreicht und ich bin den Frauen dankbar dafür, dass ich heute so viele Möglichkeiten habe.

Es ist wichtig für Gleichberechtigung zu kämpfen. Jeder Mensch, unabhängig seines Geschlechts, seiner Herkunft, seiner Religion oder ähnlichem sollte die gleichen Möglichkeiten erhalten. Am Arbeitsmarkt sollten zum Beispiel einzig die Leistungen zählen, die ein Mensch hervorbringt. Ich bin also sowohl gegen automatische Bevorzung von Männern, noch von Frauen. Man erreicht Frieden meiner Meinung nach nicht, wenn plötzlich eine andere Gruppe bevorzugt bzw. benachteiligt würde.

Mir fielen die Änderungen extrem radikal denkender FeministInnen vor allem während meines ersten Semesters an der Universität auf, in welchem wir plötzlich dazu aufgefordert wurden, doch bitte künftig StudentInnen statt Studenten zu schreiben. Später galt ein Vergessen dieser Regel bei vielen ProfessorInnen als schwerer Verstoß, Arbeiten wurden schlechter benotet.
Nicht nur, dass diese neue Schreibweise den Lesefluss stört, sie bewirkte bei vielen Vortragenden außerdem eine Benachteiligung meiner männlichen Kollegen, da sie das "I" unzureichend betonten.
Dieser Hype um das "In" führte bei vielen Seminarsarbeiten schreibenden StudentInnen, mir eingeschlossen, oftmals zu dem kurzen panischen Gedanken, ob Wörter wie Mitglied nicht vielleicht doch eine weibliche Form haben könnten.

Nun gut, nun scheinen, zumindest in wissenschaftlichen Arbeiten, also beide Geschlechter auf. Was hat sich dadurch für die österreichischen Frauen wirklich geändert? Wenn eine Freundin im Alltagsslang sagt "Ich muss heut zum Arzt." stelle ich mir noch immer ein geschlechtsloses Individum in weißem Kittel (vielleicht sollte man an solchen Stereotypen arbeiten) vor und keinen Mann, es sei denn ich weiß, dass ihr(e) Arzt/Ärztin ein Mann ist.

Was bringen uns nun diese Schilder?
Ich fühle mich diskriminierter denn je, da ich weder den Rock und die Stiefel vom zweiten Bild, noch die - in Vergleich zu meinen - kurzen Haare vom ersten Bild trage.

Frauen werden also jetzt auch auf Plakate dagestellt? Das impliziert aber nun folgendes: Erstens schauen Männer also aus wie figurlose Strichmännchen und zweitens definieren sich Frauen offenbar über Rock, Stiefeln und eine bestimmte Haarlänge.

Gut, schön. Wie weit soll das noch gehen? Kommen bald extra Schilder für Kinder, ältere Menschen, Übergewichtige, Untergewichtige, BrillenträgerInnen, RaucherInnen, etc.?
Fühlen sich tatsächlich mehr Personen durch diese Abbildungen angesprochen oder fühlen sie sich vielleicht nicht sogar mehr in bestimmte Schablonen gepresst? Müsste man nicht jedes einzelne Individuum der Welt darstellen, wenn man es schon richtig machen will? Woher bekommt man so viel Papier? Werden unsere Wälder ausreichen?

Meiner Meinung nach gibt es nichts Geschlechtsloseres als ein Strichmännchen. Ich kann an diesem weder etwas Männliches noch etwas Weibliches entdecken.
Zudem muss man sich nicht an jeder Kleinigkeit aufhängen, sondern sollte sich zuerst einmal auf die wirklich problematischen Dinge in unserer Gesellschaft konzentrieren. Es gibt noch genügend Schwierigkeiten, welcher man Herr/Frau werden muss, ehe man sich Schildern zuwendet.

Möglicherweise war es ein Versuch die Gesellschaft zu verändern, aber ich denke nicht, dass das der richtige Weg ist.

Es muss andere Möglichkeiten geben, Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass wir alle Individuen sind, welche in überhaupt keine Schublade gesteckt werden sollten, da es gar nicht so viele Schubladen geben kann.

Stereotypisierungen, Kategorisierungen und Klassifizierungen schaden doch nur den freidenkenden, rationalen Geist!

Diese Art radikaler Feminismus wirkt meiner Meinung nach einfach nur lächerlich und übertrieben, und ist sicherlich zumindest teilweise für den schlechten und verspottenden Ruf verantwortlich. Das Schlimmste ist, dass Unwissende die rational denkenden FeministInnen nun mit den radikalen über einen Kamm scheren.

Erinnern wir uns doch, worum es einst ging und noch immer gehen sollte, und gehen die Probleme wirklich an.

Gleichberechtigung, Gleichwertigkeit, Freiheit für jedes Individuum.
Lasst uns die Menschen als Menschen betrachten, nicht als Angehörige bestimmter Schubladengruppen.

Ich weiß, dass ich mit diesem kleinen Artikel womöglich mancherorts anecke, deshalb wiederhole ich: Ich möchte niemanden missionieren, sondern lediglich meine persönliche Meinung als Denkanstoß darlegen.

Freitag, 22. Februar 2008

Eric Walz - Die Herrin der Päpste


Es ist der Weihnachtstag im Jahr des Herrn 963. In der Engelsburg zu Rom steht eine der mächtigsten Frauen des Jahrhunderts vor Gericht: Marocia, Senatrix von Rom und hochbetagte Großmutter des derzeitigen Papstes Johannes XII. Angeklagt wegen Hochverrats am Heiligen Römischen Reich vom kaiserlichen Prokurator Liudprand, Bischof von Cremona…

Der Prozess ist Anlass, den außergewöhnlichen Lebensweg der Senatrix zu verfolgen. Als Sechzehnjährige wird sie von ihrer ehrgeizigen Mutter als Geliebte des Papstes Sergius III. in den Lateran geschickt. An diesem Tag schwört sich Marocia etwas, das kaum eine andere Frau zu ihrer Zeit wagte – selbst mächtig zu werden, um nicht länger eine Spielfigur der Mächtigen zu sein. Es ist der Beginn eines an Licht und Schatten reichen Lebens: Von ihrer furchtbaren ersten Ehe mit Herzog Alberic von Spoleto bis zur Begegnung mit Lando, ihrer großen Liebe, von den gefährlichen Feldzügen gegen ihre Kontrahenten – zu denen auch ihre eigene Mutter gehört – bis zu ihrer spektakulären zweiten Ehe, die sie endgütig zur Herrin der Ewigen Stadt macht. Als Marocia über 90-jährig im Kloster stirbt, war sie Geliebte, Mutter und Großmutter je eines Papstes, hat drei Ehemänner und vier ihrer fünf Kinder überlebt, hat persönliche und politische Triumphe gefeiert und acht Jahre Gefangenschaft überstanden. Mutig, raffiniert und voll Leidenschaft verteidigte sie stets ihre Unabhängigkeit und machte Rom zu einer aufblühenden Metropole. Fast ein ganzes Jahrhundert – der Niedergang der byzantinischen Macht in Italien und der Aufstieg des deutschen Monarchen Otto I. – spiegelt sich in ihrem faszinierenden Schicksal.

Genial, fesselnd, spannend. Ein wunderbarer historischer Roman, welchen ich nur wärmstens weiter empfehlen kann.

Rebecca Gable - Der König der purpurnen Stadt


London im Jahr 1330: Der achtzehnjährige Jonah hat kein leichtes Leben als Lehrjunge im Haushalt seines trunksüchtigen Cousins, des Tuchhändlers Rupert Hillock. Einzig seine Großmutter Cecilia schenkt ihrem verwaisten Enkel ein wenig von der Zuneigung, die der verschlossene Junge braucht. Doch eine Begegnung mit dem jungen König Edward und Königin Philippa lenkt Jonahs Schicksal in neue Bahnen. Als jüngstes Mitglied ihrer Geschichte findet er Aufnahme in der elitären Londoner Tuchhändlergilde, und gemeinsam mit Königin Philippa revolutioniert er die englische Tuchproduktion. Aber je größer sein Erfolg, desto heimtückischer werden die Intrigen seiner Neider und Widersacher, allen voran seines Cousins Rupert, und Jonahs Schwäche für Frauen - vor allem für die Königin - macht ihn verwundbar. Als der Hundertjährige Krieg ausbricht, gelangt Jonah als Bankier der Krone dennoch zu Reichtum und politischem Einfluss. Doch der alte Adel betrachtet die neue Macht der Kaufleute mit Missgunst, und der ungestüme König Edward führt die Seinen nicht nur in finanzielle Wagnisse ...

Ein weiteres großes Werk Rebecca Gables, welche ihre Charaktere erneut zu Menschen aus Fleisch und Blut werden lässt.

Rebecca Gable - Das zweite Königreich


England 1064: Ein Piratenüberfall setzt der unbeschwerten Kindheit des jungen Cædmon of Helmsby ein jähes Ende – ein Pfeil verletzt ihn so schwer, dass er zum Krüppel wird. Sein Vater schiebt ihn ab und schickt ihn in die normannische Heimat seiner Mutter. Zwei Jahre später kehrt Cædmon mit Herzog William und dessen Eroberungsheer zurück. Nach der Schlacht von Hastings und Williams Krönung gerät Cædmon in eine Schlüsselposition, die er niemals wollte: Er wird zum Mittler zwischen Eroberern und Besiegten. In dieser Rolle schafft er sich erbitterte Feinde, doch er hat das Ohr des despotischen, oft grausamen Königs. Bis zu dem Tag, an dem William erfährt, wer die normannische Dame ist, die Cædmon liebt ...

Da ich mich schon immer sehr für die Zeit Englands unter der Normannenherrschaft interessiert habe, fesselte mich dieses Buch sogar noch mehr als die anderen der Autorin. Besonders gefiel mir die Charakterisierung Williams I. Er wurde weder glorifiziert noch als durchgehend böse dargestellt, sondern einfach als Mensch mit guten und schlechten Zügen. Doch diese realistische Beschreibung von Charakteren ist so wunderbar typisch für Rebecca Gable. Selbst ihre fiktiven Hauptpersonen sind niemals perfekt und werden dadurch glaubwürdig und authentisch.

Rebecca Gable - Das Lächeln der Fortuna


England 1360: Nach dem Tod seines Vaters, des wegen Hochverrats angeklagten Earl of Waringham, zählt der zwölfjährige Robin zu den Besitzlosen und ist der Willkür der Obrigkeit ausgesetzt. Besonders Mortimer, der Sohn des neuen Earls, schikaniert Robin, wo er kann. Zwischen den Jungen erwächst eine tödliche Feindschaft. Aber Robin geht seinen Weg, der ihn schließlich zurück in die Welt von Hof, Adel und Ritterschaft führt. An der Seite des charismatischen Duke of Lancaster erlebt er Feldzüge, Aufstände und politische Triumphe - und begegnet Frauen, die ebenso schön wie gefährlich sind. Doch das Rad der Fortuna dreht sich unaufhörlich, und während ein junger, unfähiger König England ins Verderben zu reißen droht, steht Robin plötzlich wieder seinem alten Todfeind gegenüber ...

Das Lächeln der Fortuna
war das erste Buch von Rebecca Gable, das ich gelesen habe. Ich kann es, genauso wie jeden anderen Roman der brillianten Autorin, jedem weiterempfehlen, der gerne sehr gut recherchierte historische Romane mit authentischen Charakteren und flüssiger sowie spannender Storyline liest.

Chitra Banerjee Divakaruni - Sister Of My Heart


Anju is the daughter of an upper-caste Calcutta family of distinction. Sudha is the daughter of the black sheep of that same family. Sudha is startlingly beautiful; Anju is not. Despite these differences, since the day the two girls were born—the same day their fathers died, mysteriously and violently—Sudha and Anju have been sisters of the heart. Bonded in ways even their mothers cannot comprehend, the two girls grow into womanhood as if their fates, as well as their hearts, are merged.
When Sudha learns a dark family secret, that connection is threatened. For the first time in their lives, the girls know what it is to feel suspicion and distrust—Sudha, because she feels a new shame that she cannot share with Anju; and Anju, because she discovers the seductive power of her sister’s beauty, a power Sudha herself is incapable of controlling. When, due to a change in family fortune, the girls are urged into arranged marriages, their lives take opposite turns. One travels to America, and one remains in India; both have lives of secrets. When tragedy strikes both of them, however, they discover that, despite distance and marriage, they must turn to each other once again.

A real good novel with authentic characters and a very interesting storyline. In my opinion this is the best book of Chitra Banerjee Divakaruni I have ever read.
But the author should have ended the wonderful story after this first book. The ending was kind of open, but it was a good and realistic ending although.

Sharon Maas - Of Marriageable Age


An orphan boy adopted by an English doctor, living near Madras, in the Southern Indian state of Tamil Nadu: Nataraj.
A headstrong teenager, daughter of an Indian lawyer in Georgetown, British Guiana: Sarojini.
Back in Madras, earlier, a cook's daughter, of Brahmin descent but a servant girl in an affluent English family: Savitri.
And a cast of colorful supporting characters: a strong-minded but utterly fallible and therefore most ‘human’ father; several brothers, one mean-spirited, one good-natured but weak, and another one, in another family, loving and mischievous; a willful girlfriend with a penchant for the arts; a mother at times more feminist politician than mom; a busybody mother with a constant need to organize, control and meddle; and last but not least, a wise and patient teacher.
Sprinkle this mixture generously with compassion, humor, love in all its incarnations and that profound understanding of the Indian society which only comes from personal experience; then add the author's personal secret touch.
These are the ingredients of the literary feast offered to the reader in Sharon Maas's debut novel Of Marriageable Age, bringing together the imaginative powers of a born storyteller with a lifetime's worth of personal experience. And like an Indian meal, her novel is rich in flavors, slowly and skillfully blending a myriad of exquisite parts into a perfectly tempered composition, leaving enough room for each ingredient to develop its full perfume while at the same time creating a new, perfectly composed oeuvre of its own.

This wonderful, unique book was one of the best, and probably even the best, I have ever read. The author has an incredible and incomparable writting style, the characters of the novel are authentic and wonderful described.

Mary Higgins Clark - All Around the Town


When Laurie Kenyon, a twenty-one-year-old student, is accused of murdering her English professor, she has no memory of the crime. Her fingerprints, however, are everywhere. When she asks her sister, attorney Sarah, to mount her defense, Sarah in turn brings in psychiatrist Justin Donnelly. Kidnapped at the age of four and victimized for two years, Laurie has developed astounding coping skills. Only when the unbearable memories of those lost years are released can the truth of the crime come out -- and only then can the final sadistic plan of her abductor, whose obsession is stronger than ever, be revealed.

I read this book some years ago and I have to say that it is still one of the best novels of the Queen of Crime.

Jeanne Kalogridis - The Borgia Bride


Against the backdrop of 15th-century Italian internecine feuds, debauchery and Vatican corruption, Kalogridis's latest historical novel (after The Burning Times) chronicles with compelling sweep the story of the ravishing and iron-willed Sancha de Aragon, princess of Naples. Illegitimate daughter to the coldhearted duke of Calabria (briefly king of Naples), she is used to establish ties to the feared and influential House of Borgia when her father betroths her to the younger scion, Jofre. Much to the dismay of her beloved younger brother Alfonso, Sancha is sent from Naples to rule with Prince Jofre in remote Squillace. War with the French will later briefly return her to Naples, but rumors of her beauty reach her lecherous father-in-law, Pope Alexander VI, who recalls her and Jofre to opulent Rome. There, she avoids the pope's advances—and her jealous sister-in-law Lucrezia's animosity—but falls into a steamy affair with her brother-in-law, the dashing Cesare, cardinal of Valencia. Cesare becomes furious when she refuses to leave Jofre, and he sets out on a warpath that includes her brother Alfonso, who has also married into the Borgia clan—to Lucrezia. Kalogridis spins a dramatic tale from a heady mix of royal power plays and passion.

In my opinion The Borgia Bride is a really great and also believable book. Fantasting written, exciting and shocking.
For some people the plot maybe sounds a bit cheesy, but the novel isn't, promised.

Novels

Reading is another passion of me. I love to submerge in the world of a book. If I have enough time and a novel which touch and grip me, I spend nearly whole days just reading. In my opinion reading is so much better that watching TV, because the movies in your mind are the best ones.

I love many kinds of books, as with music, they have to touch me in some way.
Generally I prefer historical novels, but I mean really historical ones with a at least almost authentic storyline. I do not like cheesy fictitous love stories of kings and countesses. What I really love are middle age novels which are set in England. Rebecca Gable is a very great author of such stories. Sad that her wonderful novels seem to be only avaible in German. I hope that they will be translated soon.
I also love thrillers and books which tell me something of different countries, cultures and religions. I also like family sagas, but they should have an interesting background.

Some of the following entries will describe some of my favourite books, in no particular order. Because I am really bad at plot writing and would probably tell you too much, I use the descriptions of amazon.com, simonsays.com, londres.cervantes.es and the official homepages of the authors.