Freitag, 22. Februar 2008

Eric Walz - Die Herrin der Päpste


Es ist der Weihnachtstag im Jahr des Herrn 963. In der Engelsburg zu Rom steht eine der mächtigsten Frauen des Jahrhunderts vor Gericht: Marocia, Senatrix von Rom und hochbetagte Großmutter des derzeitigen Papstes Johannes XII. Angeklagt wegen Hochverrats am Heiligen Römischen Reich vom kaiserlichen Prokurator Liudprand, Bischof von Cremona…

Der Prozess ist Anlass, den außergewöhnlichen Lebensweg der Senatrix zu verfolgen. Als Sechzehnjährige wird sie von ihrer ehrgeizigen Mutter als Geliebte des Papstes Sergius III. in den Lateran geschickt. An diesem Tag schwört sich Marocia etwas, das kaum eine andere Frau zu ihrer Zeit wagte – selbst mächtig zu werden, um nicht länger eine Spielfigur der Mächtigen zu sein. Es ist der Beginn eines an Licht und Schatten reichen Lebens: Von ihrer furchtbaren ersten Ehe mit Herzog Alberic von Spoleto bis zur Begegnung mit Lando, ihrer großen Liebe, von den gefährlichen Feldzügen gegen ihre Kontrahenten – zu denen auch ihre eigene Mutter gehört – bis zu ihrer spektakulären zweiten Ehe, die sie endgütig zur Herrin der Ewigen Stadt macht. Als Marocia über 90-jährig im Kloster stirbt, war sie Geliebte, Mutter und Großmutter je eines Papstes, hat drei Ehemänner und vier ihrer fünf Kinder überlebt, hat persönliche und politische Triumphe gefeiert und acht Jahre Gefangenschaft überstanden. Mutig, raffiniert und voll Leidenschaft verteidigte sie stets ihre Unabhängigkeit und machte Rom zu einer aufblühenden Metropole. Fast ein ganzes Jahrhundert – der Niedergang der byzantinischen Macht in Italien und der Aufstieg des deutschen Monarchen Otto I. – spiegelt sich in ihrem faszinierenden Schicksal.

Genial, fesselnd, spannend. Ein wunderbarer historischer Roman, welchen ich nur wärmstens weiter empfehlen kann.

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